Konzept für den
Geben- und Nehmen- Raum
an der Albert-Trautmann-Schule Werlte
Logo des Geben- und Nehmen Raumes
1. Projektidee und Zielsetzung
Unser Geben- und Nehmen- Raum ist ein Projekt für Nachhaltigkeit und
soziale Verantwortung. Es ist ein Raum, der der Schulgemeinschaft die
Möglichkeit bietet, gut erhaltene Gegenstände weiterzugeben und somit
aktiv zur Nachhaltigkeit beizutragen.
Unser Geben- und Nehmen- Raum stärkt langfristig die Schulgemeinschaft
und fördert einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Indem alle Beteiligten Verantwortung übernehmen und aktiv teilnehmen,
wir das Projekt ein wichtiger Bestandteil des schulischen Alltags.
Hintergrund
Am 02. August 2024 hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die
ihr für das ganze Jahr zur Verfügung stünden (Erdüberlastungstag). Um
ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die
Weltbevölkerung rechnerisch 1,7 Planeten, bei Deutschland wären gar drei
Erden nötig. In unserem Land fiel die Erdüberlastung bereits auf den 02.
Mai 2024. Wenn alle Menschen so leben und wirtschaften würden wie wir
in Deutschland, dann wäre bereits an diesem Tag das Budget an
nachhaltig nutzbaren Ressourcen für das gesamte Jahr aufgebraucht.1
Es ist egal, welche Produkte wir kaufen, unser Konsum hat Folgen für die
Umwelt. Die Folgen sind vielfältig, insgesamt gesehen stellt das
1 Vgl. https://www.germanwatch.org/de/overshoot
Konsumverhalten eine große Belastung für unsere Umwelt dar. Hiervon ist
nicht nur Deutschland, sondern sind auch viele andere Regionen der Welt
betroffen. Denn viele Produkte, die wir in Deutschland konsumieren,
werden nicht in Deutschland produziert. Wir importieren immer mehr und
gleichzeitig exportieren wir viele Waren ins Ausland. Die Herstellung ist
global organisiert;2 Stichwort Globalisierung.
Das auch an unserer Schule etablierte Konzept für Bildung für nachhaltige
Entwicklung, kurz BNE, soll allen Menschen, auch den Schülerinnen und
Schülern der Albert-Trautmann-Schule, ermöglichen, die Auswirkungen des
eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und folglich
verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.3
Hier stellt der Geben- und Nehmen Raum ein Baustein im Konstrukt des
nachhaltigen Handelns unserer Schülerinnen und Schüler, aber auch aller
Mitarbeiter der ATS dar.
Zielsetzung:
• Nachhaltigkeit fördern: Ressourcen sparen, indem
funktionstüchtige Gegenstände wiederverwendet werden.
• Gemeinschaft stärken: Ein Raum, der zum Austausch und
Miteinander beiträgt.
• Wertschätzung vermitteln: Bewusstsein schaffen für den
verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und Konsum.
Besonders ist, dass der Raum einmal im Monat für die Schüler*innen
geöffnet wird, um den Zugang zu strukturieren und ein faires System zu
schaffen.
2 Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz. Umwelt im Unterricht. Aktuelle Bildungsmaterialien.
https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/umweltbewusstsein-konsumverhaltenund-
nachhaltiger-konsum
3 https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne_node.html
2. Funktionsweise des Geben- und Nehmen- Raums
Rahmenbedingungen für die Nutzung
• Zugang: Der Raum ist jeden ersten Freitag im Monat während der
ersten großen Pause geöffnet.
• Teilnehmeranzahl: Es dürfen maximal fünf Schüler*innen
gleichzeitig den Raum betreten, um einen geordneten Ablauf zu
gewährleisten.
• Auswahlprinzip: Schüler*innen sollen sich nur Dinge aussuchen,
die sie tatsächlich brauchen können.
Abgabe von Gegenständen
• Die Abgabe ist während des Schulbetriebs jederzeit möglich. Dafür
steht eine Sammelbox im Lehrerzimmer bereit.
• Angenommen werden nur gut erhaltene, saubere und
funktionstüchtige Gegenstände, darunter:
• Kleidung
• (Bücher)
• Schulmaterialien
• Spielzeug
• Ungeeignete oder stark abgenutzte Dinge werden regelmäßig von
einem Team aus Frau Grote Keller, Frau Müller und ausgewählten
Schülern aussortiert.
3. Regeln und Verhaltensweisen im Geben- und Nehmen- Raum
Um den Geben- und Nehmen- Raum sinnvoll und nachhaltig zu betreiben,
gelten folgende Regeln:
1. Zutritt:
• Maximal fünf Personen gleichzeitig im Raum.
• Zwei verantwortlicher Betreuer*in (z. B. Lehrer*in oder Schüler*in)
sorgt für einen geregelten Zugang.
2. Auswahl:
• Jeder Schüler*in wählt nur das aus, was er/sie wirklich benötigt und
nur ein Teil.
• Gegenstände werden mit Sorgfalt behandelt und ordentlich
hinterlassen.
3. Fairness und Respekt:
• Alle sollen die gleichen Chancen haben.
• Konflikte um Gegenstände werden durch die Betreuer*innen gelöst.
4. Einbindung der Schulgemeinschaft
Die regelmäßige Nutzung und Pflege des Geben- und Nehmen- Raumes
lebt von der Mitwirkung aller:
Schüler*innen
• Teilnahme an der monatlichen Öffnung.
• Verantwortungsvoller Umgang mit Gegenständen.
• Mitarbeit von älteren Schülerinnen als Betreuerinnen, z. B. durch
freiwillige Dienste oder als Teil eines Projekts.
Lehrer*innen
• Zeigen die PowerPoint zu Beginn eines Schuljahres auf den
Elternabenden.
• Erklären in ihren Klassen das Prinzip des Raumes.
• Unterstützung während der Öffnungszeiten.
• Vermittlung des Konzepts im Unterricht, z. B. im Rahmen von
Themen wie Nachhaltigkeit oder Umweltschutz.
Eltern
• Spenden von geeigneten Gegenständen.
• Unterstützung bei der Pflege und Ordnung des Raumes.
5. Organisation der monatlichen Öffnung
Ablauf an den Freitagen
1. Vorbereitung:
• Ein Team aus Schülerinnen und/oder Lehrerinnen öffnen den Raum in
der Pause her.
• Ordnung und Strukturierung der Gegenstände nach Kategorien.
2. Öffnung:
• Der Raum wird von einem/einer Verantwortlichen beaufsichtigt.
• Fünf Schüler*innen dürfen gleichzeitig eintreten.
3. Nachbereitung:
• Übrig gebliebene Gegenstände werden sortiert und ggf. aussortiert.
• Der Raum wird aufgeräumt und wieder verschlossen.
Betreuungsteam
• Ein Team aus freiwilligen Schülerinnen (z. B. aus den 8. Klassen)
oder Lehrer*innen wird für die Betreuung eingeteilt.
• Verantwortlichkeiten:
• Ordnung und Pflege des Raumes.
• Überwachung der Regeln während der Öffnung.
5. Kommunikation und Bekanntmachung
Die Nutzung des Geben-und Nehmen- Raumes soll allen bekannt sein.
Daher wird das Projekt über verschiedene Kanäle kommuniziert:
• Logo und Aushänge:
• Das bereits vorhandene Logo wird prominent im Raum genutzt.
• Plakate und Flyer informieren über die Regeln und Öffnungszeiten.
• Schulhomepage und Newsletter:
• Regelmäßige Updates und Hinweise auf die monatlichen Termine.
• Unterricht und Elternabende:
• Präsentation des Geben- und Nehmen Raumes in Umweltprojekten
oder bei Elternveranstaltungen.
6. Evaluation und Weiterentwicklung
Feedback einholen:
• Nach einigen Monaten wird Feedback von Schülerinnen, Lehrerinnen
und Eltern eingeholt:
• Funktioniert die Regelung mit den fünf Personen?
• Gibt es Verbesserungsvorschläge für den Ablauf?
• Ein Fragebogen könnte in den Klassen verteilt oder online
bereitgestellt
werden.
Anpassung:
• Falls nötig, werden Öffnungszeiten, Regeln oder die Organisation
angepasst.
• Bei steigender Nachfrage und möglichen Terminen, wie z.B.
Weihnachten könnten zusätzliche Termine eingerichtet werden.
Links:
https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-istbne_
node.html
https://www.wandelvernetztdenken.de/nachhaltigkeit-undgenerationengerechtigkeit/
https://www.bildungsserver.de/nachhaltigkeit-und-globales-lernen-imunterricht-
11638-
de.html#Unterrichtsmaterialien_fuer_die_Sekundarstufe_I_und_II
https://www.kms-bildung.de/2022/02/20/wie-etabliere-ich-nachhaltigkeitin-
meiner-schule-ideen-und-materialien/
https://www.umwelt-im-unterricht.de/hintergrund/umweltbewusstseinkonsumverhalten-
und-nachhaltiger-konsum
Albert-Trautmann-Schule
Kolpingstr. 8
49757 Werlte
Fon: 05951 - 9880410
Fax: 05951 - 9880415
E-Mail: verwaltung@ats-werlte.de
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