Im Rahmen des an unserer Schule angebotenen Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sind wir am 12. Juni 2019 mit 21 interessierten Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 7 bis 9 nach Osnabrück gefahren, um die drei abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) besser kennenzulernen.
Dass wir am 12. Juni gefahren sind, dem Tag, an dem das jüdische Mädchen Anne Frank 90 Jahre alt geworden wäre, war reiner Zufall.
Zunächst ging es in die Synagoge, in das Versammlungs- und Gotteshaus der jüdischen Gemeinde. Als wir zusammen mit einer weiteren Gruppe vor dem Eingangsbereich warteten, kam schon bald die Polizei und beobachtete die wartenden Personen. In der Regel wird die Osnabrücker Synagoge nicht bewacht, aber sobald es dort eine Menschenansammlung gibt, ist die Polizei präsent.
Vor dem Betreten des Gebetsraumes bekamen die männlichen Besucher die Kippa, eine Kopfbedeckung, die den Respekt vor Gott deutlich machen soll. In der Synagoge interessierten uns nicht nur die religiösen Gegenstände, sondern besonders beeindruckend war, dass Frau Lea Mor, eine Tochter der Auschwitz-Überlebenden Erna de Vries, auch über ihr eigenes Leben als Jüdin in der jüdischen Gemeinde und im nichtjüdischen Umfeld sowie über ihre Kindheit als Tochter von Erna de Vries berichtete. Auch der Bitte, aus der Thora vorzulesen, um einmal die hebräische Sprache zu hören, kam Frau Mor gerne nach.
Die nächste Station war die Moschee an der Frankenstraße. Zuerst war diese für alle Beteiligten etwas gewöhnungsbedürftig, da es sich hier nicht um eine für uns typische Moschee handelt, sondern um einen zu einem Gebets- und Versammlungsraum der Muslime umgebauten ehemaligen Autohof. Vor dem Betreten hatten alle die Schuhe auszuziehen, und anschließend nahmen alle auf dem mit Teppich ausgelegten Boden Platz.
Zwei junge Studenten informierten uns über die muslimische Gemeinde, über ihr Leben als Muslime und über das Zusammenleben von Muslimen und Christen. Die besonderen Gegenstände in dieser Moschee wurden ausführlich erklärt und wer wollte, durfte sogar einzelne Riten des Gebetes nachvollziehen.
Besonders positiv bewertet wurde, dass zwei junge Männer recht locker und erfrischend mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kamen und zum Schluss noch Getränke und Plätzchen anboten.
Im Osnabrücker Dom hatte der Dompfarrer Herr Thilo Wilhelm selbst die Führung übernommen. Da vielen Schülerinnen und Schülern christliche Kirchen bekannt sind, wurde hier nur auf bestimmte Besonderheiten im Dom hingewiesen, z. B. auf das sehr alte Taufbecken und die Gruft für die verstorbenen Bischöfe.
Nach den vielen ganz unterschiedlichen interessanten Eindrücken und Erfahrungen (insgesamt fünf Zeitstunden) freuten sich alle auf einen Stadtbummel.
In den Gesprächen nach der Fahrt wurde des Öfteren vorgeschlagen, eine solche Fahrt zu wiederholen. Auch für diesen Termin hätten sich sicherlich mehr Schülerinnen und Schüler angemeldet, wenn nicht noch andere Dinge zu erledigen gewesen wären.
Das Interesse ist da und wir als Lehrerinnen und Lehrer sollten darauf reagieren.
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