Schüler der Albert-Trautmann-Schule zu Gast bei Partnerschule in Lidzbark Warminski
Wieder einmal hatte Irmgard Neubert, die Koordinatorin für interkulturelle Bildung an der Albert-Trautmann-Schule Werlte, zusammen mit ihrem polnischen Kollegen Maciej Lipczynski, dem Deutschlehrer am Gymnasium Nr. 2, einen interessanten Schüleraustausch vorbereitet.
Am 18. Mai begaben sich die Schülerinnen und Schüler der Albert-Trautmann-Schule Werlte zusammen mit ihrem Schulleiter Klaus Ruhe und den begleitenden Lehrpersonen Irmgard Neubert und Hedwig Beckmann auf die 1200 km lange Reise, um dort über eine Woche lang gleichaltrige Schülerinnen und Schüler der polnischen Partnerschule zu besuchen.
Wie in all den zurückliegenden Jahren konnte man die rasante Entwicklung der gesamten Infrastruktur Polens deutlich wahrnehmen. Besonders in den ländlichen Gebieten verändern sich die Straßen und Gebäude deutlich. Immer öfter entdeckt man auch in den entlegenen Gebieten die Schriftzüge bekannter Filialketten.
Auch am Zielort, der 15.000 Einwohner großen Kreisstadt Lidzbark-Warminski (früher: Heilsberg), erlebt man den Aufschwung sichtbar.
Einer der ersten spannenden Augenblicke derartiger Schulpartnerschaften spielt sich immer wieder unmittelbar nach Ankunft des Busses auf dem Schulgebäude in Lidzbark ab: Sowohl die gastgebenden Schüler und Eltern als auch die übermüdeten Werlter Mädchen und Jungen treffen zum ersten Mal aufeinander. Obwohl über viele Wochen vorher ein reger elektronischer Kontakt bestand, ist die erste reale Begegnung etwas ganz Besonderes. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Vertreter der Partnerschule begaben sich die Jungen und Mädchen der Albert-Trautmann-Schule in ihre Gastfamilien. Auch für die betreuenden Lehrpersonen ist diese Verabschiedung in die aufnehmenden Familien ein nicht ganz leichter Augenblick.
Schon am nächsten Morgen gab es ein fröhliches Wiedersehen mit allen Beteiligten und das sehr umfangreiche Besuchsprogramm konnte beginnen. In der neu renovierten Orangerie warteten unterschiedliche Workshops auf die Schülertandems, die über Kultur und Natur der Region informierten. Nach der Theorie gab es einen interessanten Spaziergang durch Lidzbark, welcher Kultur und Geschichte der Stadt in den Vordergrund stellte. Nach dem Mittagessen in der Schulmensa mit einem traditionellen Kohlgericht gab es in den neuen Thermen einen sportlichen Vergleich beim Bowling.
In Gdynia (Gdingen) erlebten die Schüler am Dienstag ein riesiges Forscherzentrum (Centrum Nauki Experyment) für Kinder und Jugendliche, in dem sich alle nach Herzenslust geistig und körperlich austoben konnten.
Der Besuch in Danzig (polnisch Gdańsk), der Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern, war für alle Schülerinnen und Schüler ein besonderes Erlebnis. Auch wenn sie mit der Gedenkstätte zur Erinnerung an die Ereignisse der frühen1980er Jahre (Zentrum der oppositionellen Bewegung rund um die Gewerkschaft Solidarność unter der Führung von Lech Wałęsa) nicht viel verbinden konnten, zeigten sich die Austauschschüler beim Anblick des Hafens und der Altstadt tief beindruckt.
Am Mittwoch begann es wieder sportlich beim „Park Trampolin -jumpstreet“ in Olsztyn (Allenstein). Diese Aktivitäten sind bei den Schülerinnen und Schülern stets beliebt und fördern Beziehungen und Sprache. Nach dem Kennenlernen der Stadt ging es in das imposante Einkaufszentrum „Galeria Warminska“, so dass auch das besonders bei den Mädchen beliebte Shoppen nicht zu kurz kam und so die Reisemitbringsel erworben werden konnten.
Ein wirklich weiteres spannendes Erlebnis gab es beim Besuch des Bürgermeisters, zumindest für die Erwachsenen. Deutlich spürte man den Unterschied zu den vergangenen Jahren. Nach der kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister und dem Austausch von Geschenken, bedankte sich die Delegation der Albert-Trautmann-Schule für die Gastfreundschaft und machte aber auch deutlich, welch hohen Stellenwert die Weiterführung der Partnerschaft zwischen beiden Schulen, aber auch beiden Städten habe.
Der Nachmittag gehörte den Schülerinnen und Schülern und ihren Gasteltern. Sie hatten mit großer Herzlichkeit ein Grillfest vorbereitet, bei dem viele polnische Köstlichkeiten angeboten wurden.
Am Freitag erfuhren die Werlter Schüler, wie Unterricht in einer polnischen Schule abläuft. Allein die Räumlichkeiten, die Ausstattung und auch die Unterrichtsmethodik unterscheiden sich doch deutlich vom dem, was die Hümmlinger Schüler aus ihrem Schulalltag kennen.
Die tiefsten und wichtigsten Erfahrungen jedoch machten die deutschen Schülerinnen und Schüler in ihren Gastfamilien. Die Organisatoren des Schüleraustausches auf deutscher und auf polnischer Seite waren sich einig, dass es in erster Linie darum geht, fremde Menschen, das Nachbarland und die Partnerschule kennen zu lernen und durch den Aufenthalt in Familie und Schule am Leben der anderen teilzunehmen.
In einer kleinen Feierstunde in der Schule bekräftigten beide Seiten noch einmal den unbedingten Willen zur Fortsetzung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Schulen. Irmgard Neubert, die Leiterin der Werlter Delegation, überreichte den polnischen Freunden ein ganz besonderes Geschenk, eine von Werlter Schülern erstellte Grafik mit den Handabdrücken der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Sie lud die polnische Schule zum Gegenbesuch im nächsten Jahr nach Werlte ein.
Nach einer Woche Aufenthalt in Polen, intensiven Verbindungen zwischen Schülern beider Schulen und einem tränenreichen Abschied traten die Werlter Schüler und Lehrer die Rückreise an. Übermüdet, aber mit Erfahrungen, die kein Schulunterricht ermöglichen kann, fielen die Werlter Schüler in die Arme der sehnsüchtig wartenden Eltern am Werlter Schulzentrum.
Albert-Trautmann-Schule
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